Rasseportrait

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    Herkunft und Geschichtliches
 
Der Basenji

Mehrfach haben Forscher darauf hingewiesen, daß der Basenji große Ähnlichkeit mit den Hunden Altägyptens aufweist, wie sie in der Cheopspyramide in Gizeh dargestellt sind. So vermutet man, diese Hunde seien die ältesten Vorfahren der Basenjis. Allerdings beanspruchen auch Windhundliebhaber den altägyptischen Pharaonenhund als Urahn der entsprechenden Rassen. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Pharonenhund um einen recht urtümlichen Typ des Haushundes, aus dem verschiedene Hunderassen hervorgegangen sein können. Mit letzter Sicherheit lässt sich aber eine Verbindung zwischen dem Pharaonenhund und dem Basenji feststellen.

Außer Frage steht jedoch die Abstammung des Basenjis vom Shensi- oder Pariahund im zentral Afrika. Diese Hunde - auch Primitivhunde genannt - leben in oder am Rande von menschlichen Gesellschaften, ohne daß die Menschen sich groß um sie kümmern. Die direkten Vorfahren der heutigen Rasse stammen alle aus dem Kongo, aber Hunde dieses Typs dürfte es in ganz Äquatorialafrika gegeben haben. Von den Hunden der Pygmäen im Ituri-Urwald wurde berichtet, daß sie zur Jagd eingesetzt wurden und eine Holzglocke um den Hals trugen, da sie nicht bellten. Durch das Geklapper der Glocke konnten die Jäger ihren Hund im Dickicht nicht so schnell verlieren. Der Basenji ist die einzige Rasse, die bisher aus diesen afrikanischen Shensi-Hunden herausgezüchtet wurde. 

Mitte des 19. Jahrhunderts, während der europäischen Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents, wurden die Hunde aus Afrika auch den Europäern bekannt. Man gab ihnen zunächst die verschiedensten Namen: Kongo Terrier, Bongo Hund, Niam Niam Hund, Zande Dog.

Schon ab der Wende zum 20. Jahrhundert wurden immer wieder Exemplare davon nach Europa gebraucht, doch sie überlebten nicht. Schließlich gelang es aber doch, eine Zucht aufzubauen, und Ende der 30er Jahre wurde die Rasse anerkannt. Besonders verdient gemacht hat sich Miss Veronica Tudor Williams und eine Mrs. Burn. Miss Williams war so verrückt nach diesen Hunden, daß sie in den 30er Jahren ganz Zentralafrika durchkämmte, um die schönsten und widerstandsfähigsten Exemplare für ihre Zucht aufzutreiben. Der Basenji verdankt Mrs. Burn auch seinen heutigen Name. Er geht zurück auf ein Pygmäenwort (Basenschi), das etwa "kleines Buschding" bedeutet.

Wesen & Haltung:


Der Basenji erinnert in vielerlei Hinsicht an eine Katze: Er ist sehr selbständig, sauber, zurückhaltend und läßt sich nicht gern etwas sagen. Dennoch kommt er mit den Samtpfoten überhaupt nicht klar; Sobald ihm eine Katze vor die Nase läuft, erwacht sein Jagdinstinkt.

In Afrika wird der Basenji - wie schon vor vielen Jahren - als Jagd- und Wachhund gehalten, während man in Europa und den Vereinigten Staaten als Begleithund sehr schätzt. Mittlerweile hat der Basenji gelernt, sich dem menschlichen Alltag anzupassen. Aber von seiner afrikanischen Wildheit ist dabei so einiges auf der Strecke geblieben.

In Herrchens Heim fühlt er sich daheim, und wer dort nichts zu suchen hat, muß leider draußen bleiben. Denn der Basenji ist stets auf der Hut. Als ehemaliger Shensi-Hund, der von den Menschen nicht unbedingt verwöhnt wurde, war sein Leben davon abhängig, daß er aufmerksam und jede Gefahr zu erkennen imstande war.

Das katzenhafte Wesen dieses Hundes kommt immer wieder durch. Zunächst einmal ist es schier unmöglich, ihn zum Gehorsam zu erziehen. Er ist schlau wie ein Fuchs, versteht genau, was sein Herrchen von ihm will, hat aber schlicht keine Lust zu gehorchen. Egal ob man es auf die sanfte oder harte Tour versucht, er macht was er will. Wer sich einen Basenji anschafft, der sollte wissen, worauf er sich einläßt. Viele Halter lieben ihren Hund jedoch gerade wegen dieser Eigenständigkeit und akzeptieren sie als Teil seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit. Außerdem bellt er nie! Stil ist er deswegen noch lange nicht. Entweder meldet er sich mit einem einzigen Wuff, oder er äußert eine Art Heulen, das an ein übermütiges Jodeln erinnert. Das Gefühl, einen so "besonderen" Hund an seiner Seite zu haben, tröstet über so manche Unannehmlichkeit hinweg.

Leider reißt der Basenji sehr gerne aus. Also sollte man den Gartenzaun dicht machen. Wobei ein niedriges Zäunchen der Entschlossenheit dieses Hundes keinesfalls im Wege steht! Er kommt aber jedes mal zurück, denn Herrchen und Frauchen liebt er heiß und innig. Sobald er sich nach dem selbständigen Ausflug zu Herrchens Füssen zusammenrollt, die Stirn runzelt und liebevoll in die Gegend schaut, und die gelungene Mimik dieses Hundes gerade dann zum Ausdruck kommt, verzeiht man ihm seine Eskapaden immer wieder.

Basenji-Welpen haben eine außerordentlich lockere Haut, die auf dem Rücken unzählige Falten bildet. Normalerweise wächst sich dieses Merkmal mit den Jahren aus, es kann aber auch bestehen bleiben. Als erwachsner Hund weist er Falten auf der Stirn, die besonders dann deutlich zu sehen sind, wenn sich der Basenji konzentriert und seine Ohren aufstellt. Im entspannten Zustand stehen die Ohren weiter auseinander und ziehen die Schädelhaut glatt.

Eigentlich kommt der Basenji gut mit einem Leben in der Wohnung zurecht. Er ist nicht zu groß, hat ein kurzhaariges und pflegeleichtes Fell und bellt nie. Allerdings kann man nicht behauptet, daß er das Stadtleben auch genießt. Eine ruhige Gegend am Stadtrand wäre nicht zu verachten, es muß nicht mal ein reines Wohngebiet sein, Hauptsache, der Autoverkehr hält sich in Grenzen. Es wäre sehr schade um so einen außergewöhnlichen Hund, wenn bei seinen Ausflügen von einem Auto überfahren würde. Generell mag es der Basenji warm. Er liebt sommerliche Schwüle, hohe Luftfeuchtigkeit und tropische Temperaturen.

 

Ernährung & Pflege:
 

Täglich braucht er 160 g Fleisch, etwa 80 g Reis und 80 g Gemüse, dazu ergänzende Vitamine. Auch mit hochwertigem Trockenfutter gibt er sich zufrieden. frißt jedoch nichts lieber als zarte Bratenscheiben.

Im Vergleich zu anderen Hunden ist der Basenji unglaublich sauber. Hingebungsvoll leckt er sich das Fell, um nur ja jedes Schmutzteilchen zu erwischen. Für Herrchen und Frauchen ist die Selbstpflege natürlich sehr praktisch. Aber auch sie können etwas beitragen. Wenn man ihn regelmäßig mit einem Roßhaar-Handschuh abreibt, bleibt der Glanz des Fells bestehen. Die Ohren kann er sich auch nicht saubermachen.

Widerristhöhe: Für Rüden ca. 43 cm, für Hündinnen 40 cm.

Gewicht: Für Rüden ca. 11 kg, für Hündinnen 9,5 kg.

Farbe: Meist fuchsrot mit weißen Abzeichen, aber auch weiß und schwarz, gelegentlich mit roten Flecken, gestromt.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12- 14  Jahre.

Quelle:

Hundeinfos - Das Hundeportal
 

"Man kann auch ohne Hunde leben. Nur: Es lohnt sich nicht."
Heinz Rühmann

 

 

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